Die Quaddeltherapie gehört zum Gesamtgebiet
der Neuraltherapie, die auf die beiden Ärzte Walter und Ferdinand Huneke
zurückzuführen ist.
Mitte der 20iger Jahre des
letzten Jahrhunderts führten die beiden Ärzte Versuche mit Betäubungsmitteln,
wie z.B. Procain, aber auch mit Kokain-Derivaten durch.
Grundlage ihrer Überlegungen war,
dass bestimmte Krankheitsbilder ihre Ursache in fern vom jeweiligen Symptom
liegenden und ansonsten klinisch meist unauffälligen "Störfeldern"
(alte Verletzungen, Brüche, Narben oder chronische Entzündungsherde) hätten. So
versuchten die zwei Mediziner mittels lokaler Injektionen von Procain in
ebendiese Felder deren Störimpulse auszuschalten und dadurch eine Heilung der
an anderer Stelle aufgetretenen Erkrankung einzuleiten.
Als “Quaddeln/ intracutane
Injektion“ bezeichnet man die Injektionstechnik, mit der eine sehr kleine Menge
(0,01-0,02 ml) eines Lokalanästhetikums (z.B. Procain, Lidocain) knapp unter
die Oberhaut injiziert wird. Es entstehen kleine, sichtbare Quaddeln, ähnlich
derer, die nach Berührungen mit Brennnesseln beobachtet werden.
Diese Therapie wird, wie das bei
vielen Therapieformen der Fall ist, sehr kontrovers diskutiert. Aus meiner
täglichen Praxiserfahrung kann ich berichten, dass überwiegend gute und schnelle
Erfolge zu erzielen sind. Das gilt insbesondere für Schmerzzustände des
Bewegungsapparates aber auch bei Blasenschmerzen, um ein weiteres Beispiel
anzuführen. Eine Therapierung der Ursachen erfolgt dann oft auf einem anderen
Weg, aber im Zuge einer Akutbehandlung hat sich das “Quaddeln“ in meiner Praxis
bewährt.